In Memoriam Jerome
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15
Februar
2020

Welt-Schuppentier-Tag ...



schon bald ein Tag in stillem Gedenken an die Tiere?


Sie sind mehr als 80 Millionen Jahre alt, beheimatet in Afrika und Asien, und auf dem Speiseplan dieser überaus niedlich anmutenden Tierchen stehen Ameisen und Termiten. Natürliche Feinde kennen sie nicht und dennoch sind sie vom Aussterben bedroht - die Schuppentiere, auch Pangolin oder Tannenzapfentier genannt. Sie gelten als die meistgewilderten Tiere der Welt und sind die einzigen Säugetiere mit Schuppen. Und genau das wird ihnen zum Verhängnis, denn die Schuppen gelten als Wundermittel, besonders in der Traditionellen Chinesischen Medizin, und das Fleisch als eine Delikatesse. In asiatischen Restaurants können gut Betuchte sich ein lebendes Tier aussuchen, das dann gleich darauf in den Kochtopf wandert. Doch damit noch nicht genug - Tierquälerei kennt auch hier kein Erbarmen: Einem trächtigen Weibchen schneidet man das Embryo aus dem Mutterleib und bietet es als Suppeneinlage an.

Da sie keine natürlichen Feinde haben, besteht ihr einziger Schutz darin, sich bei drohender Gefahr einzurollen, und so schützen sie auch ihre Jungtiere. Für Wilderer sind sie damit leichte Beute - einsammeln, eintüten, verkaufen. Ein sehr lukratives Geschäft, auf das sich inzwischen ganze Syndikate spezialisiert haben und das damit ungeahnte Dimensionen erreicht, denn Angebot und Nachfrage bestimmen bekanntlich den Preis. Ein Kilogramm Fleisch kostet etwa 300 US-Dollar, aber noch teurer sind die Schuppen, denn hierfür werden pro Kilogramm zwischen 1.000 und 3.000 Dollar gezahlt. Dabei sind sie nichts anderes als unsere menschlichen Fingernägel auch - sie bestehen lediglich aus Keratin und ihre heilende Wirkung ist nichts als ein Ammenmärchen, mit dem sich aber gut Geld verdienen läßt. Wen wundert es da noch, daß seit den 90er Jahren ihre Population um etwa 80 % zurückgegangen ist und die Tiere vom Aussterben bedroht sind. Allein letztes Jahr wurden 62 Tonnen Schuppen beschlagnahmt, das macht ungefähr 300.000 Tiere allein in einem Jahr.

Seit der Artenschutzkonferenz in Johannesburg 2016 ist der internationale Handel mit Schuppentieren aller Art zwar gänzlich verboten, aber gewildert wird weiter. Südafrika greift hier ganz strikt durch und verurteilt permanent Wilderer zu hohen Gefängnisstrafen, aber dennoch wird schätzungsweise alle fünf Minuten ein Schuppentier seinem Lebensraum entrissen, in ein enges Netz gepfercht, über Tage verdeckt durch's Land gekarrt und dann illegal weiterverkauft, nur um letztendlich getötet zu werden. Experten sind besorgt, denn die Tiere vertilgen Unmengen von Ameisen und Termiten, die außer Kontrolle geraten könnten, wenn es keine Schuppentiere mehr gibt. Es soll bereits Berichte über Landstriche geben, deren Fläche kleiner geworden sei, seit die Schuppentiere dort ausgerottet sind.


Trotz des weltweiten Handelsverbotes mit diesen possierlichen Exoten kommt es leider immer wieder zu so grausamen Funden, hier 114 gewilderte Tiere auf dem Weg von Hanoi (Vietnam) nach China, wie im nachstehenden Video von der Partnerorganisation der deutschen Welttierschutzgesellschaft „Save Vietnam’s Wildlife“ festgehalten:




Welttierschutzgesellschaft - Updates

Sie nannten ihn Warrior, und er war im wahrsten Sinne des Wortes ein kleiner Krieger, der sich mit Hilfe der Tierärzte, aufopferungsvoller medizinischer Betreuung und ganz viel Liebe zurück ins Leben kämpfte, obwohl seine schweren Verletzungen anfangs Grund zur Besorgnis auslösten.

Auch Lee, ein noch ganz junges Schuppentier, so klein und zerbrechlich, nicht größer als ein Blatt Papier, hat die ganze Brutalität des illegalen Wildtierhandels zu spüren bekommen. Seine Geschichte aber paßt längst nicht auf das Blatt Papier, das sein kleiner Körper ausfüllt. Gewaltsam wurde er der Wildnis entrissen und dann ohne Futter- und Wasserversorgung in einem engen Netz eingepfercht durch das Land geschmuggelt. Lee ist schwer verletzt, aber jetzt in Sicherheit und in den guten Händen der Tierärzte im Schutzzentrum in Vietnam.

Doch wie wird es für ihn weitergehen? Für den kleinen Lee, der gerettet werden konnte und nun im Schutz des Wildtierzentrums sein Leben leben darf, für Warrior, dem kleinen Krieger, dem Tannenzapfenmädchen Nikki mit ihrem Baby Miracle und allen anderen Schuppentieren, die so wehrlos sind wie ein Tannen-zapfen, angesichts der Coronakrise und den damit verbundenen Herausforderungen?

Während die ganze Welt gerade mit beispiellosem Interesse auf das Schuppentier als vermeintlich potentiellen Zwischenwirt des neuartigen Coronavirus schaut, nimmt das Leid der Tiere in Folge des illegalen Wildtierhandels nicht ab. Ganz im Gegenteil: Jetzt steht die Versorgung geretteter Tiere vor großen Problemen. Schutzzentren wie das von der Welttierschutzgesellschaft unterstützte in Vietnam können eigentlich durch Eintrittsgelder und Tierschutzbildungsangebote einen großen Teil der Kosten für die Tierversorgung decken – doch in der Coronakrise ist vielerorts der Publikumsverkehr nicht erlaubt. Auch die Unterstützung durch öffentliche Institutionen bleibt seither oft aus. Die so dringend notwendige Tierschutzarbeit für Tiere wie Lee ist gefährdet!

Um auch weiterhin das Überleben der Tiere in Katastrophenzeiten wie dieser sicherzustellen, hat die Welttierschutzgesellschaft den WTG-Nothilfefonds ins Leben gerufen. Bitte wenden Sie das Schicksal von Schuppentieren wie Lee zum Guten!

»Jede Hilfe ist wertvoll ❣️






Schuppentiere und das Coronavirus

Was ist dran an der These, daß Schuppentiere als Überträger von SARS-CoV-2 verantwortlich sein könnten, und welche Auswirkungen auf den Wildtierhandel hat der Verdacht? Hier geht's zum Artikel...

 



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