In Memoriam Jerome
Hund Hund Hund
30
April
2019

Das Leiden und Sterben der Esel




Seit Menschengedenken prägen Esel, aber auch Pferde das Straßenbild vieler Regionen des afrikanischen Kontinents, meist in ländlichen Gegenden. Da Pferde jedoch längst nicht so robust wie Esel sind und viel schneller an ihre Grenzen geraten, werden überwiegend Esel als Lastentiere eingesetzt. Die heutigen Hausesel und Hauspferde haben einen gemeinsamen Vorfahren - das Pferd. Ursprünglich aus den kargen, steinigen Steppen Nordafrikas kommend, zeichnet den heutigen Esel Genügsamkeit, ein enormes Erinnerungsvermögen, Ausdauer und hohe Belastbarkeit aus - Eigenschaften, die von den Menschen sträflichst ausgenutzt werden, sei es aus Unwissenheit oder Profitgier. Seinem schlechten Ruf, eigenwillig und störrisch zu sein, wird er nicht halbwegs gerecht. Was aus menschlicher Sicht eigenwillig und störrisch wirkt, ist nichts anderes als seine innere Ruhe und strategische Überlegung. Und das aus gutem Grund, denn Esel sind nicht so schnell wie Pferde, die bei Gefahr panisch davongaloppieren. Ein Esel überlegt seine Handlungsweise sehr genau. Bei Gefahr bleibt er erst einmal stehen, denkt über seine Lage nach, versucht die Gefahr einzuschätzen und legt sich einen Fluchtplan zurecht. Und das braucht Zeit - Panik ist was für Pferde, überlegtes Handeln was für Esel. Mit seinem ruhigen, sanften und freundlichen Wesen wirkt der Esel auf scheue, ängstliche oder verletzte Tiere wie ein kleiner Psychotherapeut, denn er schenkt ihnen Fürsorge, Aufmerksamkeit und neues Vertrauen. Esel werden daher gern mit anderen Tieren vergesell-schaftet und sollten in keinem Streichelzoo fehlen.

Doch wo immer sich der Mensch der Arbeitskraft dieser sanftmütigen Grauohren bemächtigt, werden die Tiere gnadenlos ausgebeutet, geprügelt, geschunden und mit Abfall gefüttert bis sie der Tod von ihrem Schicksal erlöst. Besonders in den Schwellen- und Entwicklungsländern, den ärmsten Ländern dieser Welt, wo Mensch und Tier gleichermaßen leiden und mehr als die Hälfte der armen Bevölkerung nur dank ihrer Tiere den Lebensunterhalt bestreiten kann, werden die Tiere zu Tode geschunden. Zahlreiche Hilfs-organisationen versuchen deshalb durch Aufklärungsarbeit und Ausbildungsprojekte Mensch und Tier zu helfen, doch alte Zöpfe und Vorurteile und der noch teilweise anzutreffende Analphabetismus lassen die Mühlen sehr langsam mahlen.



Inmitten nicht enden wollender Wüste ein Meer aus Tierleid - Mauretanien...

eines der ärmsten Länder nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent, wo zunehmende Brutalität den Alltag prägen und jeder Funken Menschlichkeit vom Wüstensand verweht wird. Vorwiegend Esel, aber auch Pferde gehören hier zum Landesbild, denn auf ihnen lastet fast die gesamte Wirtschaft des Wüstenstaates. Bei sengender Hitze von im Sommer 45 Grad und im Winter 30 Grad werden sie an 365 Tagen im Jahr von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang als Arbeitstiere zum Ziehen von schweren Lasten eingesetzt, die ihr Körpergewicht um ein Vielfaches übersteigen, nicht selten mehr als 500 kg bis zu einer Tonne. Selbst nachts dürfen sie nicht ausruhen, denn sie werden von ihren Haltern auf Nahrungssuche geschickt. Zuvor werden sie aus Angst vor Diebstahl derart verstümmelt, daß sie unverwechselbar werden. Die Tiere fristen ein qualvolles Dasein, werden häufig von ihren Besitzern grausamst mißhandelt, ihr Körper ist mit Wunden und Narben übersät und ihre Nahrung sind alte Kartons, die ihre Bäuche füllen und aus der sie die Cellulose verwerten.

Von der Welt vergessen fristet die Bevölkerung, etwa 50 % Analphabeten, ein sehr bitterarmes Leben, deren Existenzgrundlage oftmals nicht mehr als so ein Eselchen ist. Dabei kennen sie in ihrer Sprache nicht ein-mal das Wort „Esel", sondern nennen sie nur „die Tiere, die man schlägt“. Und wo es Menschen schlecht geht, haben Tiere in der Regel keine Chance. Die Tierschutzorganisation RespekTiere e.V. hat 2005 die unvorstellbar grausamen Mißhandlungen an den Tieren aufgedeckt, ein Esel-Projekt ins Leben gerufen und kämpft seither tagein, tagaus und unermüdlich für die Grauohren gegen Windmühlen, Sanddünen und Tradition. Die Aufklärungsarbeit ist dabei ein Schwerpunkt des Projektes, denn es gilt, den Haltern zu ver-mitteln, daß sie es sind, die letztendlich davon profitieren, wenn sie die Haltungsbedingungen für ihre Esel verbessern und so ihre Lebenserwartung verlängern. Frei nach dem Motto „Mit Speck fängt man Mäuse" loben die Tierschützer Belohnungen für die Halter aus, deren Esel nur noch minimale Verletzungen durch Schläge aufweisen und zelebrieren diese Anerkennung als gutes Beispiel für die anderen Halter in einem Fest. Das ist Ansporn, schafft Vertrauen und kommt so Mensch und Tier zugute.



Doch das qualvolle Dasein als Lastentier ist längst nicht die einzigste Ausbeutung, der die Esel ausgesetzt sind. Zunehmend verschwinden sie aus Afrikas Straßenbild. Die Zeiten, wo Wilderer Jagd auf Elefanten, Nashörner und Schuppentiere machten, sind vorbei. Heute wird in Afrika Jagd auf Esel gemacht, denn ihre Haut gilt in China als Wundermittel... weiterlesen→

Der weltweite Handel mit Eselprodukten floriert. Insbesondere die Nachfrage nach verarbeiteter Eselhaut zur Nutzung in der Traditionellen Chinesischen Medizin steigt rasant. Gleichzeitig sinkt die Eselpopulation auf der ganzen Welt besorgniserregend schnell, denn auch durch die Zucht kann der Bedarf nicht gedeckt werden. Die ärmsten Regionen der Welt, wo die Esel als Lasttiere für die Bevölkerung unersetzlich sind, wurden als neue Märkte erschlossen.

Acht afrikanische Länder, darunter Tansania, gingen sofort dagegen an und verboten den Export von Eseln oder den Bau von Esel-Schlachthäusern, um so den (oft auch illegalen) Handel mit Eseln zu unterbinden. Wieder andere aber sahen die wirtschaftlichen Vorteile. Allein in Kenia wurden in den letzten Jahren Millio-nensummen in den Bau von vier Esel-Schlachthäusern investiert, in denen heute jeweils mehr als 200 Esel am Tag verarbeitet und exportiert werden können. Das Land gilt heute... weiterlesen→


Schützt die Esel !

Mit dieser Kampagne macht die Welttierschutzgesellschaft (WTG e.V.), ein seit 20 Jahren bestehender gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin und seinen aktuell mehr als 20 Tierschutzprojekten weltweit, auf das Leiden und Sterben der Esel in Afrika aufmerksam und dokumentiert mit Hilfe eines lokalen Partners die Situation in den Esel-Schlachthäusern Kenias - mit schockierenden Ergebnissen. Die Esel sind immen- sem Leid ausgesetzt, das es zu verhindern gilt. Bitte unterstützt die Petition und fordert die Betreiber der Schlachthäuser auf, die geltenden Tierschutzgesetze sofort zu berücksichtigen. Mit Eurer Unterschrift sendet Ihr ein eindeutiges Signal an die Verantwortlichen.



Durch die Stärkung der tiermedizinischen Versorgung, die Unterstützung von Schutzzentren und die Infor-mationsarbeit in der Bevölkerung schafft der Verein die Grundlage für ein verbessertes Tierwohl sowohl von Nutz- und Lasttieren wie Esel und Rinder, als auch von Streunern und Wildtieren.

Wer den Verein und damit das Tierwohl auch finanziell unterstützen möchte, darf gern den Spendenbutton betätigen. Jede noch so kleine Spende ist willkommen und wird dankbar entgegengenommen. Schon mit ganz kleinen Beträgen kann man Großes bewirken - schaut selbst ❣️





Ein Anlass zur Trauer und der Bitte um Hilfe


In Ländern wie Kenia und Tansania bilden Esel die Lebensgrundlage vieler Dorfbewohner: Sie tragen das Wasser von den Quellen in die Dörfer, transportieren die Ernte vom Feld auf den Markt, bringen Kinder in Schulen und Kranke in die städtischen Krankenhäuser. Esel sind existentiell für die Menschen – doch nicht nur das. Esel sind auch zu einem gewinnbringenden Handelsgut geworden. Ihre Haut, für... weiterlesen→

Eselhaut - das neue Elfenbein?


Doch warum in die Ferne schweifen? Auch in Europa werden die Esel brutal ausgebeutet, denke man nur an den Tourismus in den südlichen Ländern, insbesondere an Griechenland, wo die Tiere oft stundenlang in gleißender Sonne ohne Wasser auf übergewichtige Touristen warten, um sie in höher gelegene Bergregionen zu bringen. Die Tiere ächzen unter der Last, doch viele Touristen nehmen das Leid der Tiere überhaupt nicht wahr. Ende 2018 hat Griechenland per Gesetz übergewichtigen Touristen das Reiten auf Eseln verboten und zum Schutz der Tiere eine Gewichtsbegrenzung eingeführt... weiterlesen→

Liebe Tierfreunde, bitte schaut nicht weg und öffnet Eure Herzen für diese sanftmütigen Tiere, rettet die Esel und laßt nicht zu, daß noch mehr Tierarten ausgerottet werden. Schon zuviel hat der Mensch zerstört, und wir sind unseren Kindern etwas anderes schuldig - sie sind unsere Zukunft - sonst wird es schon bald keine Zukunft mehr geben und unsere Kinder werden so viele wundervolle Tiere wie diese Esel nie mehr kennenlernen dürfen. Im Talmud heißt es:

„Wer nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“







Zukunft der Esel in Ostafrika weiter ungewiß - Update zur aktuellen Lage vom 27. Oktober 2020

Trauer um Millionen in Kenia


Um die Zukunft dieser treuen, sanftmütigen Tiere in Kenia muß weiter gebangt werden. Was noch pünktlich zum Welteseltag am 08. Mai wie ein Märchen klang, als per Gesetz allen vier Eselschlachthäusern in Kenia mit sofortiger Wirkung die Schlachtung von Eseln und der Export von Eselsprodukten nach China verboten wurde, entpuppt sich heute als verspäteter Aprilscherz. Zwar dürfen rein rechtlich aktuell keine Schlachtun-gen durchgeführt werden, doch das ist noch lange nicht definitiv, wie die vergangenen Monate zeigten. Erst kürzlich hat ein Schlachthaus im Norden Kenias den Betrieb wieder aufgenommen...



Verheerende Bedingungen auf dem Gelände des Schlachthauses in Baringo - Tiere bei sengender Hitze tagelang ohne Wasser, ohne Futter, ohne jegliche Versorgung bis zum erlösenden Tod. Ein Anblick der nur noch traurig macht und zutiefst schmerzt.




Zukunft der Esel in Ostafrika weiter ungewiß - Update zur aktuellen Lage vom 17. Februar 2021

Einsatz rund um das Schlachthaus in Tansania gestartet


Grauenhafte Zustände in der Region Shinyanga in Tansania, wo rund 2.000 Esel umherstreunen, viele von ihnen ohne Futter und Wasser der sengenden Hitze schutzlos ausgeliefert. Der blanke Horror – anders kann man es Berichten zufolge wohl kaum in Worte fassen.



Bereits 2017 nahm hier das erste Esel-Schlachthaus Tansanias seinen Betrieb auf, um dem florierenden Eselhauthandel nach China nachzukommen. Nahezu täglich wurden seitdem dutzende Tiere verarbeitet und ihre Häute exportiert - bis jetzt, denn die Regierung hat vor einigen Wochen kurzerhand den Schlacht-betrieb unterbunden, um neue Auflagen zu erlassen. Doch darüber wurden die Händler nicht informiert und haben daher weiter Esel für die Schlachtung angeliefert - über Wochen. So nahm das Leid seinen Lauf...

Der Zustand mehrerer hundert Tiere ist besorgniserregend schlecht. Sie sind stark unterernährt, dehydriert und schwer gezeichnet. Die Bilder sind kaum zu ertragen, und die Welttierschutzgesellschaft möchte nicht tatenlos zuschauen, wie die Tiere einen qualvollen Tod durch Unterversorgung und Krankheit sterben. Seit Tagen sind sie und ihre Partner mit einem Soforthilfeprogramm unermüdlich quer über das Land verteilt im Einsatz, um geschwächte und kranke Tiere zu versorgen. In der Shinyanga-Region bauen sie Eselgehege zum Schutz vor Diebstählen und planen, den Händlern etwa 200 Esel abzukaufen und an sorgsame Halter zu vermitteln, denen ihre Tiere gestohlen wurden.

Doch hierfür ist unser aller Hilfe notwendig. Bitte spendet und laßt Mensch und Tier nicht im Stich - in Corona-Zeiten wichtiger denn je!




Eselhandel an den Grenzen Kenias - Update vom 11. März 2021
Erfolge der Soforthilfe für die Esel in Tansania - Update vom 12. März 2021

 



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